SZ vom 27. September 2023 von Heiko Lehmann

Vier Urgesteine haben das Zepter an die jüngere Generation weitergegeben. Stephan Lang und Jannis Brach bilden Doppelspitze der Jungen Bühne.

Der neue Vorstand des Theatervereins Junge Bühne Auersmacher. Von links: Dominik Weyland, Thomas Bläsius, Alisa Kallenborn, Stephan Lang, Sandra Kraemer, Jannis Brach, Lisa Thörner und Sebastian Wagner. Beisitzerin Hélène Messner war per Laptop zugeschaltet.
FOTO: HEIKO LEHMANN

AUERSMACHER Generationswechsel beim Theaterverein Junge Bühne Auersmacher. Mit Christel Paschwitz, Josef Lang, Gilbert Messner und Sebastian Lang haben vier Urgesteine des Auersmacher Theatervereins das Zepter an die jüngere Generation weitergegeben. Josef Lang war Gründungsmitglied des 1962 gegründeten Vereins, von Anfang an im Vorstand und seit dem Jahr 1983 40 Jahre lang der Vorsitzende. Wie schwer fällt einem nach so einer langen Zeit der Abschied?
„Überhaupt nicht schwer, da es mit einem sehr gut aufgestellten und motivierten Vorstand weitergeht.
Jetzt ist die nächste Generation dran. Ein Abschied ist es ja auch nicht. Wir sind ja immer noch ein Teil des Vereins und helfen, wo wir können“, sagt Lang, der aktuell in den finalen Proben für das Stück Rumpelstilzchen ist, bei dem er Regie führt.
Um das operative Geschäft kümmern sich seit der Mitgliederversammlung andere. „Wir haben die Satzung des Vereins geändert, haben uns viel breiter aufgestellt und alle Arbeiten auf viele Köpfe verteilt. Wir stehen alle beruflich mitten im Leben und so wird es für keinen zu viel“, sagt Stephan Lang. Er bildet mit Jannis Brach die Doppelspitze der Jungen Bühne. Stephan Lang (41 Jahre) ist Vorsitzender für Organisation und Verwaltung, Jannis Brach (22 Jahre) ist Vorsitzender für Theater- und Spielbetrieb. „Wir sind alle schon seit der Jugend dabei und wollen wieder frischen Wind in den Verein bringen und die Jugendarbeit ausbauen“, so Stephan Lang. Jannis Brach: „Ich würde gerne
neben unseren Theaterstücken auch Musikabende, Geschichten und Lesungen ins Programm aufnehmen.“ In dieser Woche hatte der neue, neunköpfige Vorstand seine erste Sitzung. Und gleich war festzustellen, dass auch die Moderne bei der Jungen Bühne Einzug gehalten hat. Beisitzerin Hélène Messner konnte aus Krankheitsgründen nicht vor Ort im Kleinen Theater in Auersmacher sein, nahm aber über eine Videoschalte per Laptop an der Sitzung teil. „Wir sind alle motiviert und wollen etwas bewegen. Unser Ziel ist es auch, junge Zuschauer für unsere Veranstaltungen zu gewinnen“, so Stephan Lang. 100 Mitglieder hat der Verein. Etwa ein Drittel sind Jugendliche und rund 50 Mitglieder zählen zu dem großen Kader, der für Theaterstücke zur Verfügung steht. Beispielweise bei den Passionsspielen, die alle fünf Jahre in Auersmacher stattfinden. Dann stehen mehr als 100 Menschen auf der Bühne des Ruppertshofsaales. In der Adventszeit wird in jedem Jahr das Kultstück „Schöne Bescherung“ gespielt und zwischendurch gibt es immer wieder besondere Höhepunkte. Wie zum Beispiel die Aufführung des Rumpelstilzchen. Das bekannte Märchen der Gebrüder Grimm wird auf der einer Wiesenbühne neben dem Auersmacher Fußball-Stadion aufgeführt. „Nach den erfolgreichen Open-Air-Veranstaltungen von Otto Panino und seiner Band im Jahr 2020 war klar, dass eine weitere Inszenierung im Freien früher oder später stattfinden muss. Mit dem Rumpelstilzchen ist es nach drei Jahren endlich soweit“, sagt Jannis Brach. Die Premiere des Stückes ist am kommenden Samstag, 30. September, 14 Uhr. Weitere Aufführungstermine sind der 3. Oktober um 11 Uhr und der 7. Oktober um 14 Uhr. Der Eintritt ist frei. Kartenreservierung unter: www.jungebuehne-auersmacher.de/karten. Am Veranstaltungstag wird es eine Hutsammlung geben.