Während der Herbst-/Winterspielzeit 2015/2016 wurden im kleinen Theater Auersmacher zahlreiche Werke der saarländischen Künstlerin Judith Schneider (*1964) gezeigt. Sie setzte sich im Kontext der Passionsspiele Auersmacher im Frühjahr 2015 intensiv mit dem Thema „Passion“ auseinander. Zahlreiche Zeichnungen und Gemälde resultieren aus einem Liveprojekt der Künstlerin, mit dem sie die Passionsspiele zeichnerisch begleitet hat.

Judith Schneider besuchte bereits im Vorfeld der Passionsspiele einige Proben, während derer sie Bleistift- und Kohlezeichnungen anfertigte. In Minutenschnelle bannt die Zeichnerin das Gesehene auf Papier. In dynamischen, kraftvollen Strichen lässt sie auf dem Blatt Szenen aufleben, erfasst Mimik und Gestik der Darsteller. Sie hebt Charakteristika einzelner Personen hervor und bringt Bewegungen und Emotionen mit wenigen präzisen Linien zum Ausdruck.

Während der Premiere fertigte Judith Schneider schließlich Gemälde zu fünf Szenen an: Jesus erzählt das Gleichnis des guten Hirten, die Heilung der Blinden, Jesus vor Pilatus, die Verzweiflung Jesu am Ölberg und die Kreuzigung. Durch die Farbigkeit der in Mischtechnik auf Leinwand gemalten Bilder steigert die Künstlerin die Dynamik und den Ausdruck gegenüber den Zeichnungen und gibt damit die Bewegtheit der dargestellten Szenen eindrücklich wieder. Die so entstandenen Arbeiten zeugen von der enormen Auffassungsgabe Judith Schneiders, innerhalb kürzester Zeit die Kernaussage einer Szene zu erkennen und von ihrem großen Talent, diese sofort in unterschiedlichen Materialien künstlerisch umzusetzen.

Judith Schneider
Zeichnungen und Bilder zur Passion.

Biografie Judith Schneider
1954 geboren in Saarbrücken
Ausbildung zur technischen Zeichnerin
Studium der freien Malerei an der Ecole des Beaux Arts in Metz
ab 1979 Atelier- und Wohngemeinschaft mit dem saarländischen Maler J. W. Gorius
1980er Jahre Atelier und Galerie in der Kappengasse Saarbrücken
Beginn Puppen- und Theaterbau („Minibühne“)
1990er Jahre Atelier und Galerie in der Saargalerie Saarbrücken, Künstlerpuppen, Bühnenbilder, Texte, Aufführungen der „Minibühne“
seit 2000 Atelier und Ausstellung in einer historischen Backstube in Saarbrücken
seit 2004 skulpturale Arbeiten

www.js-fine-art.de