Der Strom
Es ist alles ganz eitel, spricht der Prediger, es ist alles ganz eitel. Was hat der Mensch für Gewinn von all seiner Mühe, die er hat unter der Sonne? Ein Geschlecht vergeht, das andere kommt, die Erde aber bleibt ewiglich. „Diesen Spruch aus dem Alten Testament hören wir gleich zu Beginn des Familiendramas, das Max Halbe (* 1865, † 1944)1903 geschrieben hat. Uraufführung war am 19.10.1903 im Hofburgtheater in Wien. Im Hintergrund des Stücks steht das drohende Hochwasser des Stroms (Weichsel), der den Besitz der Bauernfamilie Doornschon einmal überflutet hat. Herr auf dem Hof und gleichzeitig Deichgraf ist Peter Doorn, der den Hof nach dem Unglück mit eiserner Faust wieder auf Vordermann gebracht hat. Nach dem Tod seiner beiden Kinder besteht seine Ehe mit Renate nur noch auf dem Papier. Der jüngste Bruder Jakob muss sein Leben als Schweinehirt fristen. Als der zweite Bruder Heinrich, der als Wasserbauingenieur Karriere gemacht hat, nach Hause zurückkehrt, um den Strom zu regulieren, nimmt das Unglück seinen Lauf. Hochwasserkatastrophe, Erbschleicherei, tragische Liebe und Hass: „Der Strom“ ist für jedes Publikum ein Genuss.
Bilder: Roger Paulet
1972
2012
- Besetzung:
1972:
Regie – Ernst Meßner
Frau Philippine Doorn – Johanna Krauser
Peter Doorn, Gutsbesitzer und Deichhauptmann – Horst Broßius
Heinrich Doorn, Strombaumeister – Manfred Broßius
Jakob Doorn, 17 Jahre alt – Martin Lang
Renate, Peters Frau – Otti Orth
Reinhold Ulrichs, Knecht – Herbert Dressel
Hanne, Dienstmädchen – Conny Nagel